Freiflächenentwässerung am Emanuel-Merck-Platz in Darmstadt
Das führende Wissenschafts- und Technologieunternehmen Merck hat anlässlich seines 350-jährigen Bestehens den EmanuelMerck-Platz vor dem Hauptsitz der Firma in Darmstadt an der Frankfurter Straße neu gestalten lassen.
Ein Symbol für Offenheit und Bürgernähe
Der erfolgreiche Pharma-Konzern zeigt hier eindrucksvoll, wie sich durch städtebauliche Veränderungen ein Zeichen für Offenheit und Bürgernähe setzen lässt. Das Besondere an dem neuen Platz ist, dass er als Teil des Werksgeländes das Innovationszentrum und das neue Besucherzentrum verbindet, gleichzeitig aber für alle Bürger offen bleibt – auch für den Durchgangsverkehr und die Straßenbahn. Dahinter steckt der Gedanke, dass die Frankfurter Straße durch Merck hindurch führen soll und nicht daran vorbei. Angelegt mit aus dem Boden herausragenden geschwungenen Pflanzinseln und verschiedenen Sitzmöglichkeiten lädt der offen gestaltete Emanuel-Merck-Platz zum Verweilen ein und ist eine Bereicherung für das Stadtbild.
Der strahlend helle Belag aus Weißbeton mit besonderer Mischung und Güte legt sich wie eine Decke über den neu gestalteten Platz. Um die Struktur des Betons besser zur Geltung kommen zu lassen, wurde dieser nach dem Erhärten geschliffen. Zum Schutz gegen Anhaftungen durch Reifenoder Schuhabrieb erhielt der Beton ein Oberflächenschutzsystem, das ebenso die Reinigung erleichtert. Teil der von den Planern entworfenen Platzgestaltung ist auch ein maßgeschneidertes, zuverlässiges Entwässerungssystem.
„Auffällig unauffällige“ Freiflächenentwässerung
Der Einsatz von Schlitzrinnen wird meist dann favorisiert, wenn die Entwässerungslösung bzw. das Linienentwässerungssystem möglichst unauffällig in das Belagskonzept integriert werden soll. Auf dem Emanuel-Merck-Platz hingegen haben sich die Planer Schlitzrinnen zur Aufnahme des Oberflächenwassers auch als Gestaltungselement zu Nutze gemacht.
Denn die in unterschiedlichen Radien angeordneten Rinnenstränge, die für eine schnelle und sichere Entwässerung des Platzes sorgen, folgen den Formen der geschwungenen Pflanzinseln. Wie ein Netz spannen sie sich über den reflektierenden Beton.
Um den radialen Verlauf des Rinnensystems realisieren zu können war es notwendig, die insgesamt 13 Rinnenstränge aus 215 individuell gefertigten und bis zu 3,50 m langen Elementen zusammenzufügen. Über 8 Revisions- und 29 Spülkästen können die in den beiden Arealen des Platzes angelegten Entwässerungssysteme gewartet bzw. gereinigt werden.
Die Besonderheiten der objektbezogen gefertigten, befahrbaren, zweiteiligen Schlitzrinnenkonstruktion sind das vom Schlitzrinnenoberteil entkoppelte, großvolumige Rinnenunterteil. Durch die im Oberteil herausnehmbaren Distanzen verfügt es über bewegliche Seitenwände zur Aufnahme der Dilation. Mit ihrer Hilfe können Volumenveränderungen aus den angrenzenden Betonflächen ausgeglichen werden, ohne dass Schäden am Gesamtbauwerk entstehen. Dehnungsfugen in den großen Betonflächen, die das Gesamtbild beeinträchtigen, sind somit nicht nötig. Zusätzliche, durch die Oberteile eingebrachte Querkraftdornen verhindern Höhenabsätze in den Betonflächen.